
Letzte Woche rauschte eine grosse Begeisterungswelle durch die Reihen der Tech-Enthusiasten: OpenAI hat den GPT-Store eröffnet – eine Art App Store fĂĽr KI-Programme. Die Botschaft: Jeder kann jetzt einfach selbst KI-Apps erstellen und veröffentlichen.Â
Warum teile ich diese Begeisterung nicht? Weil es zwei grosse Nachteile gibt:Â
- Fehlende Monetarisierung
- Kontrollverlust ĂĽber das eigene Produkt
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Beim ersten Punkt geht es darum, dass es derzeit keinerlei VergĂĽtungen gibt: Alle Einnahmen verbleiben bei OpenAI. Das Grundproblem kennen wir bereits von den App Stores von Apple und Google: Der Anbieter des Ă–kosystems nutzt seine dominante Position aus, um einen Teil der Einnahmen abzuschöpfen und alternative Vertriebskanäle der Softwarehersteller einzuschränken. Dagegen wehren können sich meist nur grosse Hersteller, wie der jahrelange Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple zeigt.Â
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Doch die Dominanz von OpenAI beim GPT-Store geht noch weiter. Und damit sind wir beim zweiten Punkt angelangt: Machen Sie sich bewusst, dass ein grosser Wert in den Daten steckt, die sie dem KI-Modell ĂĽbergeben. Die neuen KI-Geschäftsmodelle basieren im Wesentlichen auf dem Wert der angebundenen und aufbereiteten (Kunden-)Daten. Bei der Entwicklung von Apps fĂĽr den GPT-Store ist allerdings sowohl technisch wie auch rechtlich und vertrieblich ein enger Rahmen gesetzt.Â
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Meine Empfehlung an alle KI-Pioniere, die entweder die EinfĂĽhrung eines komplett neuartigen Produktes planen, oder ihr bestehendes Produkt mit KI-Funktionen erweitern möchten: Stellen Sie in erster Linie sicher, dass Sie die Kontrolle ĂĽber Ihr eigenes Produkt behalten. NatĂĽrlich können auch externe Dienste verwendet werden, aber vermeiden Sie Lock-ins und eine Beschränkung ihres Vetriebsmodells. Die Architektur ihres Softwareproduktes sollte so konzipiert sein, dass KI-Modell(-Anbieter) ausgetauscht und die Daten als Kern ihres Geschäftswertes angemessen geschĂĽtzt werden können.Â
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Im Zweifelsfall gilt: Wenden Sie sich an die Innovationsagentur ihres Vertrauens – gerne auch an App Manufacture.Â